Bescheidenheit und Spiritualität
Ein zurückhaltendes Klaviergenie spielt Bachs geistvolle Klavierkonzerte
Sir András Schiff haut nicht auf die Pauke. Nicht als Pianist von allerhöchsten Gnaden, als den ihn die Musikwelt rühmt, und nicht in irgendeinem anderen übertragenen Sinn. Für Schiff ist Bescheidenheit ein guter Ratschlag. Andererseits: Selbstbewusstsein hat auch ihren Stellenwert, denn »wenn du ach so bescheiden bist, dann wirst du niemals auf die Bühne kommen«. Er selbst hat eine gewisse Selbstsicherheit, fühlt aber auch jetzt noch vor jedem Konzert Nervosität. »Verrückt!«, jedoch sind wir nun einmal Menschen und keine Maschinen. Für ihn steht in seiner künstlerischen Tätigkeit, die das Wort »Beruf« nur unzureichend beschreibt, die intensive Liebe zur Musik obenan – was eigentlich selbstverständlich klingt, es aber, so Schiff, der die in sich konkurrierende Konzertbranche aufmerksam beobachtet, nicht immer ist. Für ihn bedeutet Musiker-Sein keine Karriere, sondern die sprichwörtliche Berufung. Letztere wiederum erzeugt ein Glücksgefühl, das Gefühl eines ungeheuren Privilegs, eben: »dass wir das machen dürfen.«

Diese Eigenschaften lassen sich auch auf gewisse Komponisten übertragen. Von Schiff, dem Dortmunder »Curating Artist« der letzten Saison, war im Rahmen von nachfolgenden Konzerten im Wiener Musikverein folgender Satz zu lesen: »Keine andere Musik gibt mir dieses komplette Vergnügen: spirituell, emotional, intellektuell und auch physisch.« Natürlich war Johann Sebastian Bach gemeint. Und Schiff erklärt es: »Wenn ich von Beethoven rede oder von Mozart, dann denke ich nicht unbedingt an Bescheidenheit, bei Schubert vielleicht. Aber Bach ist überhaupt nicht Ich-betont, er ist ein Teil der Gemeinde und er schreibt für diese Gemeinde. Bach sagt: ›Ja, ich bin ein frommer Mensch, der liebe Gott hat mir diese Begabung gegeben, und es ist meine Pflicht damit das Beste zu tun.‹« Schiff fühlt sich von solcher Haltung berührt, er findet sie in jedem Bach’schen Stück, sagt er, ob es sich um Kirchenmusik oder säkulare Musik handelt. »Und es ist spirituell, überall spirituell.«
Mitte Dezember sitzt Sir András Schiff am Flügel auf der Bühne des Konzerthauses, spielt und dirigiert dabei die Cappella Andrea Barca, über die er sagt: »Das ist mein eigenes Orchester, die sind wie meine Kinder.« Gemeinsam führen sie die sechs Konzerte für Klavier und Orchester BWV 1052 – 1056 und 1058 von Bach auf. Schiff wird nicht viel Aufhebens um seinen Auftritt machen, er setzt sich ans Instrument und fängt an. Aus solcher Haltung, Begabung, Könnerschaft und musikalischer Kommunikation wird sie sich ergeben: Spiritualität.
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- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Cappella Andrea Barca
- Sir András Schiff Klavier, Leitung
- Programm
- Programm
- Johann Sebastian Bach Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 D-Dur BWV 1054
- Johann Sebastian Bach Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 f-moll BWV 1056
- Johann Sebastian Bach Konzert für Klavier und Orchester Nr. 7 g-moll BWV 1058
- Johann Sebastian Bach Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 E-Dur BWV 1053
- – Pause –
- Johann Sebastian Bach Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 A-Dur BWV 1055
- Johann Sebastian Bach Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-moll BWV 1052
- Johann Sebastian Bach Chromatische Fantasie und Fuge d-moll BWV 903 (Zugabe)
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