Konzerthaus Dortmund

Die größte Entdeckung

Anne-Sophie Mutter kann man wohl ohne Übertreibung als eine der größten Geigerinnen unserer Zeit bezeichnen. Im Konzerthaus Dortmund macht sie mit ihrem Ensemble Mutter’s Virtuosi Halt.

Als ob sie von klein auf gewusst hätte, was ihr Leben von nun an bestimmen sollte, hatte die fünfjährige Anne-Sophie Mutter den dringenden Wunsch, Geige spielen zu lernen. Schon nach einem halben Jahr im Unterricht gewann sie ihren ersten Preis. Die Geigenvirtuosin und Pädagogin Aida Stucki sah bereits Großes voraus, sodass Mutter von der Schulpflicht entbunden und privat unterrichtet wurde, wenn sie nicht gerade die Meisterklasse des damaligen Konservatoriums Winterthur in Zürich besuchte. 

Anne-Sophie Mutter © Monika Höfler

Heute gilt Anne-Sophie Mutter als eine der besten Geigerinnen der Welt und konzertiert seit fast 50 Jahren in allen bedeutenden Musikzentren rund um den Globus. Die vielfach ausgezeichnete Solistin hat 31 Werke uraufgeführt, darunter zahlreiche, die ihr etwa von Sofia Gubaidulina oder John Williams gewidmet wurden.
Als vielseitige Geigenvirtuosin hat sie die Klassikszene nicht nur durch ihre Interpretationen geprägt. Über die Jahre hat sich Anne-Sophie Mutter auch als begeisterte Förderin des musikalischen Spitzennachwuchses hervorgetan und die Anne-Sophie Mutter Stiftung gegründet. Aus diesem Talentpool stammen die Stipendiatinnen und Stipendiaten ihres Ensembles Mutter’s Virtuosi, mit dem sie seit 2011 regelmäßig die Bühne teilt und auch in diesem Jahr eine Tournee unternimmt, die sie nun ins Konzerthaus Dortmund führt. Gemeinsam spielen die ausgewählten vierzehn Streicherinnen und Streicher unter der Leitung von Mutter ein abwechslungsreiches Programm.

Da wären auf der einen Seite mit dem ersten Violinkonzert und dem Brandenburgischen Konzert Nr. 3 bekannte Werke Bachs. Auf der anderen Seite stehen Neuentdeckungen barocker Komponisten wie dem Geigenvirtuosen Joseph Bologne, Chevalier de Saint Georges mit seinem Violinkonzert Nr. 2 oder das Concerto in F-Dur für 3 Violinen von Antonio Vivaldi auf dem Programm. Auch die Pflege der zeitgenössischen Musik kommt bei der vierfachen »Grammy«-Gewinnerin nicht zu kurz. Das Mutter gewidmete Nonett von André Previn, mit dem sie von 2002 bis 2006 verheiratet war, wird ebenfalls zu hören sein.

Natürlich ist die Europa-Tournee mit ihren Talenten nur eines von vielen Projekten in dem Jahr, in dem Anne-Sophie Mutter ihren 60. Geburtstag feiert. Die Antwort darauf, wie sie dem Arbeitspensum standhält, ist so einfach wie offensichtlich: »Für mich war die Violine die große Entdeckung meines Lebens und ist es bis heute geblieben.« 

    • Fr 08.09.2023
    • 20.00 Uhr

    Orchesterkonzert

    Anne-Sophie Mutter & Mutter’s Virtuosi

    Werke von Vivaldi und Bach bis Previn