Benny Sings steht in einem historischen Säulengang. Er trägt einen hellen Pullover.
Benny Sings © Tina Lewis Herbots

Zwischen Soul und Schlafzimmer

Akustik-Pop im Konzerthaus: eine Erfolgsgeschichte. Das erste Pop-Abo in einem klassischen Konzertsaal bietet jede Saison internationale Top-Acts mit besonderen Akustik-Arrangements ihrer Songs. Den Anfang dieses Jahr macht Benny Sings mit seinem unverwechselbaren Mix aus Soft-Pop, Jazz und R ’n’ B.

Als Tim van Berkestijn wächst der Musiker im niederländischen Arbeiterstädtchen Dordrecht auf und gründet bereits während seiner Schulzeit seine erste Band. Für sein Studium der Sonologie zieht er nach Den Haag. Was sich dahinter verbirgt, beschreibt er augenzwinkernd so: »In etwa, als würde man Panikattacken vertonen – in fantastischer Soundqualität.«

Benny Sings steht vor einem Schaufenster.
Benny Sings © Tina Lewis Herbots

Nach kurzen Ausflügen in den Hip-Hop, der bis heute Spuren in seiner Musik hinterlässt, erscheint 2003 sein Debütalbum »Champagne People«. Mit eingängigen Popmelodien, jazzigen Akkorden und einem warmen, souligen Klang zieht er die Aufmerksamkeit der Presse auf sich, die Vergleiche mit Größen wie Prince oder Stevie Wonder zieht. Es folgen weitere Alben und eine wachsende Popularität in Europa. Weltweite Bekanntheit erreicht er jedoch erst in den letzten Jahren. »2012 habe ich irgendwie aufgegeben, weil ich dachte, das funktioniert einfach nicht«, erzählt er. »Und das Seltsame war: Als ich losließ, begann plötzlich das Telefon zu klingeln. Denn plötzlich war Schlafzimmer-Pop angesagt, die Millennials liebten flauschige, niedliche Musik.«

Text: Teresa Saxe

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  • Filmlänge
  • 3:04 Minuten

Seine Songs sind kunstvoll und berührend: ohrwurmstarke Melodien und prägnante Refrains, die ihn zu einem der großen Songwriter seiner Generation gemacht haben. Nur wenige können behaupten, Rex Orange County – mit dem er die Platin-Single »Loving Is Easy« schrieb und einspielte – Mayer Hawthorne, John Mayer, Rita Ora, Anderson Paak und Kenny Beats als Fans wie auch als Kollaborateure gewonnen zu haben. Angesichts seiner Musik ist diese Faszination leicht nachzuvollziehen.