Dialoge schaffen

Die Mezzosopranistin Ema Nikolovska begeistert nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit ausgeklügelten Liedprogrammen.

  • Ema Nikolovska © Kaupo Kikkas
    Ema Nikolovska © Kaupo Kikkas
  • Ema Nikolovska © Kaupo Kikkas
    Ema Nikolovska © Kaupo Kikkas
  • Kunal Lahiry © Álfheiður Erla Guðmundsdóttir
    Kunal Lahiry © Álfheiður Erla Guðmundsdóttir

Der Liedgesang bildet zweifellos den Schwerpunkt im Schaffen der mazedonisch-kanadischen Mezzosopranistin Ema Nikolovska, mit dem sie regelmäßig etwa im Pierre Boulez Saal, in der Wigmore Hall oder beim »Verbier Festival« begeistert. Nach einem Recital bei der »Schubertiade Vilabertran« war in der Presse etwa zu lesen: »Die Zukunft ihrer Stimme scheint keine Grenzen zu haben.« Das verspricht viel für die Karriere der Sängerin, die auch auf der Opernbühne überzeugt. Früh vorgezeichnet war dieser Weg jedoch nicht. Erst mit 16 Jahren begann Nikolovska mit Gesangsstunden als »unterhaltsame Ergänzung« zu ihrem Geigenstudium, wie sie selbst sagt. Doch mit der Zeit nahm das Singen eine immer wichtigere Rolle ein, machte sie glücklicher als das Geigenspiel, und so änderten sich Studienschwerpunkt und Berufswunsch.

Diese Neuausrichtung ist ein großer Gewinn fürs Publikum, denn Ema Nikolovska ist eine Entdeckerin in der Liedkunst und erforscht dort spannende Pfade: »Es ist mir wichtig, zwischen den Welten des Traditionalismus und der Innovation zu vermitteln und Wege zu finden, um einen Dialog zwischen ihnen zu schaffen – ich denke, dass durch die Gegenüberstellung aufregendere Entdeckungen gemacht werden können. Meine Leidenschaft gilt der kreativen Programmgestaltung und der Erforschung von Liedrepertoire, das selten zu hören ist.« Und so ist auch das Programm, das die Mezzosopranistin für ihren ersten Liederabend in Dortmund dabeihat, solch eine Entdeckungsreise. Sie vereint Lieder ganz unterschiedlicher Epochen, die sich mit der Beziehung des Menschen zur Natur und zur modernen Welt auseinandersetzen. Es geht um die Jahreszeiten, um Tod und Wiedergeburt und um die Liebe – Themen, die die Sängerin in einer »andächtigen, aber keinesfalls esoterischen« Atmosphäre beleuchten möchte. Ihr Partner am Klavier ist Kunal Lahiry, der so ein Programm mit einem 12-gängigen Tasting-Menü in einem Michelin-Restaurant vergleicht: »Man muss den Gaumen des Zuhörers durch eine Reihe von Empfindungen und Entdeckungen führen.« Mal sind diese angenehm, mal herausfordernd, aber am Ende sollte man satt und zufrieden den Saal verlassen. 

    • Mi 22.03.2023
    • 19.00 Uhr

    Lieder- / Arienabend

    Junge Wilde – Ema Nikolovska

    Die Mezzosopranistin und Pianist Kunal Lahiry präsentieren die ganze Vielfalt der Gattung Lied