Der österreichische Bassist Günther Groissböck hat mit markanter Stimme und erstaunlicher Ausdauer die Bühnen der Hochkultur ebenso erobert wie die Straße.
Die dunkle, voluminöse Stimme fiel zunächst Freunden und Familie auf. Günther Groissböcks edler Bass sticht heraus – und sei es nur aus den Fangesängen beim Österreich-Spiel oder in der Badewanne. Ermutigt und unterstützt auch durch seinen Musiklehrer, durfte der junge Mann, der noch nie eine Gesangstunde bekommen hatte, an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien vorsingen und bekam zu hören: »Ganz nett, wie ein Führerscheinneuling, der im Ferrari sitzt.« Groissböck, der sein Studium dann tatsächlich an dieser Hochschule bei Robert Holl absolvierte, ist allerdings noch mehr dem Fahrrad als dem Rennwagen zugetan. Während er sein Handwerk auf der Bühne verfeinerte, entdeckte er auch die Liebe zum Radfahren. Zwischen »Bayreuther Festspielen« und der Metropolitan Opera New York macht der Österreicher heute einige Höhenmeter – als Ausgleich in der Freizeit und bei Veranstaltungen wie dem Ötztaler Radmarathon. Diese Leidenschaft brachte ihn mit Colnago-Rad und im Trikot auf den Titel des »Opernglas«-Magazins, hilft ihm aber auch auf der Bühne: »Ich bin beim Singen ein sehr körperlicher Mensch. Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man sich auf seinen Körper verlassen kann und diesen zusätzlichen Sauerstoff zur Verfügung hat. Ein bisschen wie bei einem Auto, bei dem man weiß, dass man noch einen Gang mehr hat.« Für seinen Liederabend im Konzerthaus schaltet Groissböck mit drei eindrucksvollen Zyklen eher einen Gang runter: Schumanns »Liederkreis«, Mahlers volksliedhafte Vertonungen aus »Des Knaben Wunderhorn« und Schostakowitschs »Michelangelo-Suite« changieren zwischen Sehnsucht, Ironie und existenzieller Reflexion.
Text: Marion Daldrup
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- So 28.09.2025
- 18.00 Uhr
Diese Veranstaltung liegt in der Vergangenheit!
Lieder- / Arienabend
Liederabend Günther Groissböck
Liederzyklen von Schumann, Mahler und Schostakowitsch
- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Günther Groissböck Bass
- Julius Drake Klavier
- Programm
- Programm
- Robert Schumann »Liederkreis« 12 Gesänge von Joseph von Eichendorff op. 39
- Gustav Mahler Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn«
- – Pause –
- Dmitri Schostakowitsch Suite nach Gedichten von Michelangelo Buonarroti op. 145
- Carl Loewe ›Die Uhr‹ aus Drei Gesänge op. 123 (Zugabe)
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