Als Tochter von Clemens Hagen – Mitbegründer des berühmten Hagen-Quartetts – sind es große Fußstapfen, die Julia Hagen ausfüllen muss. Das gelingt der Cellistin wortwörtlich spielend. Ende September eröffnet sie die 7. Staffel der »Jungen Wilden«.
Es war zuerst der Kasten des väterlichen Cellos, nicht das Instrument selbst, von dem sich Julia Hagen als Kind magisch angezogen fühlte. Mit großer Freude habe sie diesen damals genutzt, um sich darin zu verstecken, erzählt die 29-Jährige. Doch die Liebe zur Musik ließ bei diesem Umfeld ebenfalls nicht lange auf sich warten und sie entwickelte sich fast genauso spielerisch. 1995 wurde die neue »Junge Wilde« am Konzerthaus Dortmund in Salzburg, der Musikstadt schlechthin, geboren. Die Mutter ist Bratscherin, Vater, Onkel und Tante wiederum gründeten in den 70er-Jahren das legendäre Hagen Quartett, eines der wohl besten und renommiertesten Streichquartette der Welt. Julia Hagens Großvater ist ehemaliger Konzertmeister des Mozarteum-Orchesters.
Einen Zwang zum Musizieren oder gar Drill habe es in der Familie aber niemals gegeben. Eher war die Musik in ihrer Kindheit ein stets präsentes Thema und echte Leidenschaft kann nun einmal sehr ansteckend sein. Da waren die älteren Geschwister, die bereits Instrumente spielten und sie selbst »wollte immer mitmischen«, erinnert sich Hagen. Auch diese ganz besondere Atmosphäre in der Stadt während der »Salzburger Festspiele« zog sie früh in den Bann.
Ausschlaggebend für den Berufswunsch, Cellistin zu werden, war dann weniger das familiäre Vorbild, als vielmehr ihr Lehrer am Mozarteum, Enrico Bronzi. Voller Liebe zur Musik und Begeisterung für das Violoncello sei er gewesen und dies habe ganz unmittelbar auf sie abgefärbt. »Dank seines Unterrichts wusste ich einfach, dass ich das für den Rest meines Lebens machen will«, erinnert sie sich. Gerade einmal 12 Jahre alt war sie als diese so wesentliche Entscheidung fiel. Seitdem ist viel passiert. Nach der Ausbildung bei Bronzi wechselte sie zunächst nach Wien, dann nach Berlin, wo sie ihr Studium an der Universität der Künste aufnahm. Bis 2022 studierte sie zudem als Stipendiatin an der Kronberg Academy. Zahlreiche Preise konnte Julia Hagen bereits gewinnen, darunter erst kürzlich der »USB Young Artist Award 2024«, der ihr ein Konzert mit den Wiener Philharmonikern unter Christian Thielemann beim »Lucerne Festival« einbrachte. Das Dortmunder Publikum darf also sehr gespannt sein auf eine vielseitige und hochbegabte Künstlerin, deren »Natürlichkeit, Wärme und Mut zum Risiko« immer wieder hervorgehoben werden und die sich nun über drei Saisons in all ihren Facetten auf der Konzerthaus-Bühne zeigen darf.
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- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Julia Hagen Violoncello
- Annika Treutler Klavier
- Programm
- Programm
- Robert Schumann Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73
- Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier und Violoncello Nr. 3 A-Dur op. 69
- – Pause –
- Bohuslav Martinů Variationen über ein Thema von Rossini für Violoncello und Klavier
- Dmitri Schostakowitsch Sonate für Violoncello und Klavier d-moll op. 40
- Franz Schubert ›Du bist die Ruh‹ D 776 (Fassung für Violoncello und Klavier) (Zugabe)
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