Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla setzt in ihrer beruflichen Laufbahn bewusst auf Entschleunigung und künstlerische Freiheit. Mit dem Pianisten Daniil Trifonov verbindet sie ihre mediale Zurückhaltung und Ablehnung jeder Selbstinszenierung.
Gidon Kremer habe ihr einmal gesagt, es gäbe zwei Türen in ihrer Karriere – eine, hinter der die Erwartungen der Manager, Plattenfirmen, Festivalchefs und anderer warten, und eine, hinter der all ihre Träume liegen. Es hat den Anschein, als gelänge es Mirga Gražinytė-Tyla ausgesprochen gut, die erste Tür immer wieder zu schließen und die zweite weit zu öffnen: Obwohl ihre Karriere in rasenden Schritten Fahrt aufgenommen hat, seit sie 2012 den »Salzburg Young Conductors Award« gewann und dann in schneller Abfolge leitende Positionen in Salzburg, Bern und schließlich 2016 in Birmingham antrat, hat sie sich durch bewusste Entscheidungen für künstlerische und persönliche Freiheit immer wieder dem Druck des Kulturbetriebs entzogen. So zuletzt, als sie zum Sommer ihre Position als Chefdirigentin beim City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO) aufgab und in dieser Saison »nur« noch als Erste Gastdirigentin fungiert, um sich frei von administrativer Verantwortung ganz auf die Musik zu fokussieren. »Ich bin auch traurig über diesen Schritt, diese Position zu verlassen beim CBSO. Aber für mich ist es in dieser Lebensphase einfach genau das Richtige«, begründet Mirga ihre Entscheidung. Ebenso immun ist sie bislang gegen die Anwerbeversuche großer amerikanischer Orchester, von denen bereits einige Interesse an der 36-Jährigen gezeigt haben. Doch die bleibt derzeit lieber Freelancerin.
Dass sie als Frau am Dirigentenpult noch immer oft einen Sonderstatus hat, spielt ihr bei der Unabhängigkeit ihrer Entscheidungen vielleicht in die Hände: Wer an so vielen Stellen Neuland betritt, scheut sich auch nicht, den Erwartungen des Betriebs zuwider zu handeln und sich ganz auf sich selbst zu verlassen.
Programmatisches Neuland verspricht die ehemalige Konzerthaus-Exklusivkünstlerin auch mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France, mit dem sie im Januar ein Werk ihrer litauischen Landsfrau Raminta Šerkšnytė sowie eine Orchestersuite des hierzulande weitgehend unbekannten englischen Komponisten William Walton auf die Bühne bringt. Einen Meilenstein des klassischen Repertoires hat sie aber auch im Gepäck: Beethovens erstes Klavierkonzert, für das der herausragende Daniil Trifonov an den Tasten Platz nehmen wird. Nur wenige Kollegen besäßen das, was Trifonov hat, urteilte jüngst der Geiger und kammermusikalische Partner Trifonovs, Nikolai Szeps-Znaider: »wenn er spielt, schlägt das Herz ein bisschen schneller«. Und die FAZ resümierte nach seinem Klavierabend bei den »Salzburger Festspielen« im vergangenen Sommer: »Was sein Spiel auszeichnet, sind die reiche Farbpalette des Tons, gerade des meditativen Pianos, der Reichtum an Nuancen, die sublimen Ausformungen innerer Stimmen.« Mit Beethovens C-Dur-Konzert widmen sich der junge Russe und die Litauerin einem Werk an der Schwelle der Klassik zur Romantik: Noch hörbar von Mozart geprägt, entwickelt Beethoven hier doch schon eine ganz eigene Handschrift, die Trifonovs Virtuosität ebenso fordert wie Gesanglichkeit und tänzerische Leichtigkeit.
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- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Orchestre Philharmonique de Radio France
- Mirga Gražinytė-Tyla Dirigentin
- Daniil Trifonov Klavier
- Programm
- Programm
- Raminta Šerkšnytė »Fires«
- Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15
- Carl Philipp Emanuel Bach Rondo c-moll Wq 59 Nr. 4 (Zugabe)
- – Pause –
- William Walton »Troilus and Cressida« Sinfonische Suite von Christopher Palmer
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