Jazz trifft Klassik, Musical trifft Blues, Folk trifft Oper: Kaum ein Komponist hat die Musikgeschichte so vielfältig geprägt wie George Gershwin. »Meiner Meinung nach ist der Jazz eine amerikanische Volksmusik; nicht die einzige, aber eine sehr wirkungsvolle«, meinte Gershwin und schuf darauf aufbauend einen neuen Stil amerikanischer Kunstmusik. Zum 100. Geburtstag seiner »Rhapsody in Blue« kommen das WDR Funkhausorchester und sein ehemaliger Chefdirigent Wayne Marshall mit diesem Klassiker und weiteren Hits des Amerikaners ins Konzerthaus Dortmund. In einem »All American«-Programm reisen sie von Hollywood über Mississippi bis nach New York.

Die »Rhapsody in Blue« entstand 1924 auf Anregung des amerikanischen Bandleaders Paul Whiteman. Frech behauptete er vorab in der »New York Times«, Gershwin plane ein »sinfonisches Jazzstück«. Der unerfahrene Gershwin ließ sich auf das Abenteuer ein – mit Erfolg. Das berühmte Klarinettenglissando zu Beginn ließ das Premierenpublikum von damals gleich aufhorchen. Die Rhapsody fesselt durch Temperament, prägnante Rhythmik, improvisatorische Solopassagen und vor allem durch die Schönheit der schwärmerischen Melodie des Mittelteils, die zu sinfonischen Höhepunkten geführt wird. Dirigent Wayne Marshall, auch als Pianist und Organist international bekannt und ein echter Publikumsliebling, greift hier selbst in die Tasten.