• Di 21.10.2014

Ane Brun und Tina Dico

Feinster Singer-Songwriter-Sound im Dortmunder Pop-Abo

Sie sind etwa gleich alt, sie stammen beide aus Skandinavien, pfeifen auf Labels – in diesem und jenem Sinne –, sie produzieren sich selbst und passen jede für sich hervorragend in das moderne Popabo-Programm des Konzerthauses. Aber trotz vieler Gemeinsamkeiten, sind die Norwegerin Ane Brun und die DäninTina Dico, wie auch ihre Musik, sehr verschieden.

Die Sängerin und Songschreiberin Ane Brun zählt zu den erfolgreichsten Künstlerinnen Norwegens. Ihre Alben erreichten mehrfach Platin-Status und ihr Album »A Temporary Dive« wurde 2005 mit dem norwegischen »Grammy« in der Kategorie »best female artist« gekrönt. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Ane Brun mit »Songs 2003 – 2013« eine retrospektive Songsammlung, auf der 32 rare und bisher unveröffentlichte Titel enthalten sind, die sie im Herbst in einer Solo-Akustik-Tournee live zelebriert. Als besonderer Gast ist die schwedische Sängerin Alice Boman mit von der Partie, deren Stimme an Nina Simone erinnert. Das Album »Songs 2003 – 2013« reflektiert Bruns musikalische Entwicklung von den anfänglichen fragilen Akustikkompositionen bis hin zu der komplexen Dramatik ihres letzten Albums »It All Starts With One« von 2011. Das neue Album zeigt die sich stetig steigernde Kühnheit Bruns Arrangements sowie ihr rastloses Streben nach immer neuen musikalischen Möglichkeiten.

»Sie ist ein Star im Staate Dänemark.«, es lässt sich nicht anders sagen, Tina Dico bespielt die ganz großen Hallen ihrer Heimat, war Headliner auf dem »Roskilde Festival« und wird mit Preisen und Auszeichnungen überhäuft. Auch in Dortmund hat sie sich viele Fans gemacht, als sie 2010 schon einmal im Konzerthaus aufgetreten ist. Ihre Songs lassen sich nicht so einfach einer Schublade zuordnen. Sie hat ein Händchen dafür, mit ihrer Stimme viele unterschiedliche Emotionen einzufangen. Ihre makellosen Songs gehen dem Publikum unmittelbar unter die Haut, insbesondere weil es spürt, dass ihre bewegenden Texte ungekünstelt echt sind. Mal nur von ihrer Akustikgitarre begleitet, mal mit Unterstützung ihres Trios, wagte sich Dico in den vergangenen zehn Jahren auch häufig heraus aus ihrer Komfortzone Dänemark und zog im letzten Jahrzehnt mehrfach durch Amerika und Europa. Dabei debütierte sie auf vielen Clubbühnen und begeisterte ihr Publikum so sehr, dass sie bei einem zweiten Besuch in der gleichen Stadt oft vor ausverkauftem Haus oder gleich in größeren Locations mit kompletter Band spielen durfte.