• Mo 06.03.2023

Musik für alle – im Konzerthaus und zuhause

Discovery Day mit dem London Symphony Orchestra im Konzerthaus Dortmund

»Discovery Day« mit dem London Symphony Orchestra und dem Konzerthaus Dortmund: Das heißt Musik und Spiel von früh morgens bis in den späten Abend, an allen möglichen Orten im Konzerthaus an der Brückstraße – und an ausgewählten Orten, an denen Top-Musikerinnen und -Musiker des LSO am Samstag, 4. März, nachmittags in vier Tea Time-Sessions Kostproben ihres großen Könnens lieferten. Die Dortmunder hatten sich um die Gastspiele beim Konzerthaus bewerben können.

Den Zuschlag hatte unter anderem das Soziale Zentrum an der Westhoffstraße erhalten, wo die Geigerinnen Miya Vasanen und Harriet Rayfield, Bratschist Robert Turner und Cellistin Amanda Truelove Mozart, Borodin, Dvorak und flotte Salonstücke spielten. »Wir haben uns riesig gefreut, dass wir den Zuschlag bekommen haben. Wir sind eine große Beratungsstelle mitten in der Nordstadt und hatten noch nie so grandiose Musiker zu Gast«, freute sich Sprecher Christian de Vries, der die Tea Time-Aktion »mega« fand. Gastgeber fürs LSO waren auch Iris Woerner und Axel Vosschulte an der Bovermannstraße, wo Geiger Zsolt-Tihamér Visontay und LSO-Solocellist David Cohen Duos für Violine und Cello von Zoltan Kodaly und Johan Halvorsen auf höchstem Niveau präsentierten – gerade richtig zur Geburtstagsfeier von Gastgeber Axel Vosschulte. »Es ist toll, zwei solche Virtuosen aus der Nähe im eigenen Wohnzimmer hören zu können. Mein Dank ans Konzerthaus, dass die so etwas möglich machen.«

»Musik für alle« lautet das Motto der Community Music am Konzerthaus Dortmund. Und das ist wörtlich gemeint. Früh morgens ging es los mit dem Guten-Morgen-Musik-Workshop für die Allerkleinsten (Kinder zwischen 0 und fünf Jahren) und ihre Begleitung, dazu standen Angebote für Familien, offene Workshops, Instrumentenlab und Führungen auf dem Programm. Bei den Workshops waren Profis des London Symphony Orchestra mitten drin im Geschehen – für die britischen Musikerinnen und Musiker gehört Community Music zum Alltag, in Deutschland ist das Konzerthaus Dortmund seit Jahren Vorreiter bei diesem Angebot. »In dieser Form und in diesem Umfang ist das Community-Music-Angebot am Konzerthaus in Deutschland einmalig. Wir schaffen damit eine Verbindung der Menschen zueinander und zum Konzerthaus. Wir stiften Gemeinschaft und Teilhabe über kulturelle Grenzen hinweg«, sagt Intendant Dr. Raphael von Hoensbroech.

200 Anmeldungen waren allein für die Workshops eingegangen, rund 120 Musikfreunde nahmen am Abschlusskonzert teil – darunter viele Fans der Community Music-Angebote, aber auch Neugierige, die zum ersten Mal dabei waren. »Es ist großartig, zu sehen, wie hier spontan Musik und Gemeinschaft entstehen. Bei Community Music gibt es keine Hürden, jede und jeder kann mitmachen. Es geht um die Freude an Musik«, sagt Matt Robinson. Der Leiter des Community Music-Team hat mit seinen Kolleginnen Marleen Kiesel und Elisa Beck sowie mit Unterstützung des gesamten Konzerthauses den »Discovery Day« mit dem LSO auf die Beine gestellt. 

Pro Jahr werden über 300 kostenfreie Workshops angeboten. In diesem Fall war der Tag Teil eines außergewöhnlichen Konzertwochenendes mit der Dirigentin Barbara Hannigan, die das LSO am Samstagabend und Sonntagnachmittag dirigierte – unter anderem mit Alban Bergs Violinkonzert und Solistin Veronika Eberle sowie Gustav Mahlers 4. Sinfonie. Die öffentliche Probe am Freitagabend im Orchesterzentrum vermittelte einen Eindruck von der Qualität, die eines der besten Orchester der Welt nach Dortmund bringt.