Musikalische Perlen

Auch wenn der augenzwinkernde Titel der Reihe »Musik für Freaks« darauf hinweist, dass es sich um Musik für Menschen mit Spezialinteressen handeln könnte, sollten sich aufgeschlossene Laien in diesem Fall unbedingt angesprochen fühlen: Wenn drei Gamben – Vorläufer des heutigen Cellos – in unterschiedlichen Größen und Stimmlagen mit ihrem wunderbar weichen Klang »Perlen der Polyfonie« (so der Titel des Programms) anstimmen, darf man echte Kostbarkeiten erwarten.

Die sechssaitigen Streichinstrumente der Viola-da-gamba-Familie (zu deutsch »Kniegeigen«) entstanden im 15. Jahrhundert in Spanien und hatten ihre Hochzeit in England im 17. Jahrhundert, wo sie zum Soloinstrument avancierten. Von dieser Epoche und Region geht auch das Repertoire des Abends mit dem Phantasm Viol Consort aus. Komplexe Rhythmen und gewagte Harmonien in Werken u. a. von William Byrd und Henry Purcell führen schließlich mit dem »Musikalischen Opfer« und dem »Wohltemperierten Klavier« zu Barockmeister Johann Sebastian Bach.

  • Marco Borggreve
    Heidi Gröger © Marco Borggreve
  • Marco Borggreve
    Laurence Dreyfus © Marco Borggreve
  • Marco Borggreve
    Phantasm Viol Consort © Marco Borggreve
  • Stefan Schweiger
    Heidi Gröger © Stefan Schweiger
  • Stefan Schweiger
    Laurence Dreyfus © Stefan Schweiger

»Die perfekte Einstimmigkeit zwischen den drei Spielern in ihren imitatorischen Phrasen war hier beeindruckend und steigerte die Klarheit der Polyfonie« ist in einer früheren Rezension des in wechselnder Besetzungsgröße spielenden Gamben-Konsorts Phantasm zu lesen. Seinem Programm für drei Gamben kann das Publikum in Dortmund aus nächster Nähe lauschen, denn wie immer bei den »Freaks« sitzen Musikerinnen und Musiker sowie das Publikum an diesem Abend gemeinsam auf der Bühne.

    • Do 07.12.2023
    • 20.00 Uhr

    Kammermusik

    Die Kunst des Gambenspiels

    Englische Barockhöhepunkte mit dem Phantasm Viol Consort