Salvador Sobral hat sich schon früh dem Jazz verschrieben und fand über Umwege zu ihm zurück. Dazwischen gewann der portugiesische Sänger und Songwriter 2017 überraschend den »Eurovision Song Contest«, überstand eine Herztransplantation und schrieb mehr und mehr eigene Songs mit kunstvollen Pop-Einflüssen.

Doch zurück zum Anfang. Vor seiner Zeit als Sänger studierte der Sohn einer portugiesischen Adelsfamilie Psychologie, brach dieses Studium aber bald zugunsten eines Jazzstudiums in Barcelona ab. Er trat in Bars auf, eine Zeit lang lebte er in den USA. Seine ersten Gehversuche als Musiker sind geprägt von Chet Baker und brasilianischem Bossa Nova. 2016 erscheint dann sein erstes Album »Excuse me«. Im selben Jahr nimmt er am nationalen Vorentscheid zum »Eurovision Song Contest« teil, den er 2017 schließlich gewinnt – der erste Sieg für Portugal. Sein Auftritt steht im Kontrast zu dem Glitzer und Glamour des Wettbewerbs. Alleine trägt er auf einer Art Vorbühne die zarte Jazzballade »Amar pelos dois« (»Für uns beide lieben«) vor, die seine Schwester Luísa für ihn schrieb. Von den großen Bühnen muss er sich nach seinem Erfolg erst einmal verabschieden. Der mit einem Herzfehler auf die Welt gekommene Sobral unterzieht sich einer Transplantation. Vier Jahre braucht er, um nach der OP wieder über das Register zu verfügen, das er einst hatte.

Letztes Jahr erschien sein viertes Album »Timbre«, mit dem er im Februar nach Dortmund kommt. Zehn von den elf Songs kommen direkt aus Sobrals Feder, das Publikum erwartet eine Mischung aus Jazz, Pop und folkloristischen Elementen. Übrigens singt Salvador Sobral bei seinen Auftritten immer ein Lied in der Sprache des Landes, in dem er zu Gast ist. Bei vorherigen Auftritten in Deutschland war das zum Beispiel »Kein Schwein ruft mich an« von Max Raabe. Welchen deutschen Song wird er wohl diesmal zum Besten geben?