50 Prozent der Fläche von Estland sind von Wäldern bedeckt und obwohl das nördlichste Land im Baltikum größer als die Niederlande oder Dänemark ist, leben dort nur 1,3 Millionen Menschen. Vier von ihnen fanden vor rund zehn Jahren als Curly Strings zusammen und begeistern seitdem ihr Publikum nicht mehr nur in Estland.

Geigerin und Sängerin Eeva Talsi hat, wie auch Mandolinist Villu Talsi, Kontrabassist Taavet Niller und Gitarrist Jaan Jaago (dessen Platz in der Band im letzten Jahr Peeter Priks einnahm), an der Estnischen Musikakademie die Volksmusik ihres Landes studiert. Folk hat bei der Jugend Estlands den Stellenwert von Pop hierzulande. Man könnte also sagen, die »lockigen Streicher« (der Bandname erklärt sich bei den Mitgliedern der Band auf den ersten Blick) sind mit ihrer Mischung aus estnischen Tänzen, Kammermusik und amerikanischem Bluegrass so etwas wie Popstars in ihrem Heimatland. »Ich denke, dass Folk oder traditionelle Musik in jedem Land und jeder Gesellschaft einzigartig ist und immer Bestand hatte. Diejenigen, die einen solchen Musikstil mögen, respektieren ihn und hören ihm zu«, urteilt Eeva Talsi. Und der Band wurde zugehört: Sie räumen reihenweise Preise ab, u. a. den »Estonian Folk Musik Award«, und sind Topseller in den heimischen Musikgeschäften.

Weitere musikalische Höhepunkte waren die erste erfolgreiche Tour durch Deutschland 2018 und Auftritte mit Sinfonieorchestern (u. a. beim »Rudolstadt Festival«). Presse und Publikum waren begeistert: »Kraftvoll, aber auch zart. Stehende Ovationen sind der Lohn für diese beeindruckende Leistung«, schreiben etwa die Badischen Neuesten Nachrichten. Mit ihrem Doppelalbum »Festivity & Tranquility within« kommen sie nun zurück. Die 21 neuen Songs umfassen das gesamte Gefühlsspektrum von Texten über Freude und Verständnis, gekleidet in Up-tempo-Beats, bis hin zu langsameren, düsteren Liedern über Trauer und Verlust. Musikalisch liefern Curly Strings weiterhin eingängiges, gefühlvolles Songwriting verbunden mit der Ästhetik der Folkmusik. Sympathische, verspielte Energie und intensives, perfektes Zusammenspiel vereinen die vier Bandmitglieder. Abgerundet werden die Auftritte des Quartetts durch eine herzliche Präsentationsweise. Man möchte immer weiter zuhören.