Liegt Musikalität etwa doch in den Genen? Oder gibt es ein besonderes Geheimrezept, wie man es schafft, mehrere Kinder gleichzeitig zu erfolgreichen Profimusikerinnen und -musikern zu erziehen? Als älteste der sieben Kanneh-Mason-Geschwister, die seit einigen Jahren weit über Ihre Heimat Großbritannien hinaus musikalisch für Furore sorgen, kann Pianistin Isata die Frage nach ihrem besonderen Talent inzwischen nicht mehr hören: »Talent entsteht durch Interesse und Inspiration«, ist sie überzeugt, »und das kann man sehr leicht entwickeln, wenn man umgeben ist von klassischer Musik und die Möglichkeit hat zu spielen.« Sie und ihre Geschwister seien sehr privilegiert aufgewachsen, mit Eltern, die beide die Musik lieben und die sie immer zum Spielen ermutigt hätten. Dazu kam ein Schulumfeld, das ihnen gute Möglichkeiten geboten hätte und in dem viel in die musikalische Bildung investiert worden sei. Mit großer Vehemenz setzt sie sich deshalb für Chancengleichheit ein und ist überzeugt: »Hätten andere Kinder ebenfalls diese Möglichkeiten, sie könnten genauso sein.« Vielleicht ist es tatsächlich so, aber dennoch ist da ein ganz besonderer Zauber, eine sehr einzigartige Bühnenpräsenz, mit der Isata Kanneh-Mason ihr Publikum in den Bann zieht. In ihrem letzten Jahr als »Junge Wilde« können wir sie noch zweimal auf der Konzerthaus-Bühne erleben, einmal als Solistin mit klangvollen Namen der Klavierliteratur von Haydn bis Chopin und dann noch einmal im März, im Trio mit ihren beiden Brüdern Sheku und Braihmah.