Die Singer-Songwriterin Kat Frankie kehrt mit einem A-cappella-Programm zurück ins Konzerthaus Dortmund.

Eigentlich war es nur als Experiment gedacht, als Kat Frankie 2019 »Bodies« veröffentlichte, eine kleine EP ausschließlich mit A-cappella-Songs. Es folgten mehrere restlos ausverkaufte Konzerte, ein euphorisiertes Publikum und kurz darauf eine Pandemie, die dem ein vorläufiges Ende setzte. Nun kommt sie mit einer Weiterentwicklung von »Bodies« zurück ins Konzerthaus Dortmund.

Kat Frankie lässt sich nicht gern reinreden. Von ihrer Mutter mit der Leidenschaft für Folk-Musik angesteckt, fing sie schon als Kind an, erste Songs zu schreiben. Das Gitarre-Spielen brachte sie sich selbst bei. Erlebt man die Wahlberlinerin auf der Bühne, würde man nicht auf die Idee kommen, dass sie – vom Schulchor abgesehen – keinerlei formale musikalische Ausbildung genossen, sondern sich alles eigenständig erarbeitet hat. Wichtig seien für sie dabei immer weibliche Vorbilder gewesen. »Ich bin nie auf die Idee gekommen Gitarre zu spielen, bis ich PJ Harvey gehört habe«, so Frankie. »Ich habe das nicht als etwas für mich wahrgenommen, bis ich eine Frau gesehen habe, die es gemacht hat.« Auch sie selbst ist gerne Vorbild, wenn es darum geht, sichtbar zu machen, welche Möglichkeiten Frauen im Musikbetrieb offenstehen. »Jedes Mal, wenn ich gefragt werde, wer meine Musik produziert, sage ich: nun, ich selbst«, erzählt sie in einem Interview. Es sei eine unglaubliche Befreiung, das tun zu können, was man möchte, niemandem Rechenschaft abzulegen, ungehindert seine Ideen zu verwirklichen.

Und Ideen hat Kat Frankie. Mit jedem neuen Album wie auch in der Zusammenarbeit mit Künstlern wie Get Well Soon, Clueso oder ihrem Bandprojekt KEØMA, scheint sie sich und ihre Musik immer wieder ein Stück weit neu zu erfinden. So auch mit »Bodies«, einer musikalischen Auseinandersetzung mit der Körperlichkeit, bei der auch nur der Körper als Instrument eingesetzt wird. Sehr beglückend sei das gewesen, aber auch anstrengend und arbeitsintensiv. Für »Bodies« ersetzt Frankie ihre Band durch sieben Sängerinnen: »Wenn es acht Frauen auf der Bühne gibt, die miteinander harmonieren müssen und sehr komplizierte Arrangements lernen sollen – das ist ein Auftrag.« Ein Glück, dass sie den Auftrag angenommen hat.