Freiheit statt Freizeit
Lahav Shani startet in sein zweites Jahr als Dortmunder Exklusivkünstler, in dem er mit großer Sinfonik brilliert und seine israelischen Wurzeln ins Programm einflicht.
Filme mit Charlie Chaplin, eine Runde Backgammon, mal eine Zigarre: Freizeitvergnügen für Lahav Shani. Doch als Chef zweier renommierter Orchester, Gastdirigent bei vielen weiteren und auch noch aktiver Konzertpianist bleibt nicht viel freie Zeit übrig. Erst recht nicht, wenn er bald seinen Chefposten bei den Münchner Philharmonikern antritt. Aber die Liebe zur Musik, die Lust am gemeinsamen Musizieren treiben den 34-Jährigen an. Wie ansteckend diese Begeisterung ist, konnte das Publikum bei Shanis ersten Konzerten als Dortmunder Exklusivkünstler hautnah miterleben – da hat es zum Schluss keinen mehr auf dem Sitzplatz gehalten. Und auch Orchester weiß er mitzureißen, nicht nur mit einer außergewöhnlichen musikalischen Reife, sondern auch mit seiner Art der Zusammenarbeit. Es ist ein Austausch auf Augenhöhe, mit einem Ziel: »Ich möchte erreichen, dass alle die gleiche Vorstellung von einem Stück haben.« Dann sind Proben »nur die Grundlage dafür, im Konzert frei zu musizieren«. Mit dieser Energie beeindruckte er etwa das Rotterdam Philharmonic Orchestra, das ihn kurz nach seinem Debüt 2016 zu seinem neuen Chefdirigenten ernannte.
»Auf der Bühne sind wir alle gleich wichtig.« Lahav Shani
Eine Langzeit-Beziehung hat er mit seinem anderen Orchester. »Als Kind in Tel Aviv war ich immer in den Konzerten des Israel Philharmonic Orchestra, später habe ich mit einigen Musikern Kammermusik gespielt, einige waren auch meine Lehrer. Es ist für mich wie eine große Familie, etwas ganz Besonderes«, erzählt Shani, der dem Orchester erst als Kontrabassist und Pianist, dann auch als Dirigent verbunden blieb. Trotzdem hatte er mit der Ernennung zum neuen Music Director nicht gerechnet: »Ich habe nicht mal davon geträumt, ich dachte immer, das wäre unmöglich.« Doch sein Mentor Zubin Mehta, der dem Klangkörper beinahe 50 Jahre vorstand, hat schon früh das Ausnahmetalent erkannt und sein Erbe in beste Hände gegeben.
Das Konzerthaus-Debüt des Israel Philharmonic Orchestra ist auch die Festliche Eröffnung der Saison 2023/24 und mit Mahlers Erster ein klanggewaltiger Auftakt. Mit großer Sinfonik geht es weiter: Nach Bruckners meisterlicher Siebter mit den Bamberger Symphonikern, bei denen er 2013 den »Gustav-Mahler-Dirigierwettbewerb« gewann, präsentiert Shani mit seinen Rotterdamern Strauss’ »Don Quixote« – eine geniale Klangmixtur mit Hollywood-Charakter – und Prokofiews Klavierkonzert Nr. 3, das er vom Klavier aus leitet.
Mehr erfahren»Es ist die Energie, das Gefühl, dass so viele Musikerinnen und Musiker zur selben Zeit spielen, dasselbe fühlen, dieselben emotionalen Impulse bekommen, dieselbe Klangvision teilen. Dieses Gemeinschaftsgefühl macht Musik erst wirklich einzigartig.« Lahav Shani
Zudem ziehen sich Lahav Shanis israelische Wurzeln durch die Konzerte, etwa mit Paul Ben-Haim. Der in München geborene jüdische Komponist emigrierte 1933 nach Tel Aviv. Es ist die Kombination der Musiktradition seiner alten Heimat mit der Volksmusik seiner neuen, die ihn mit seinen eingängigen Werken für Shani zu einem »Meister der Verbindung musikalischer Welten« macht. Auch israelische Künstlerinnen und Künstler der Gegenwart führt er nach Dortmund: Ein neues Werk von Betty Olivero mit Sopranistin Hila Baggio feiert seine deutsche Erstaufführung. Pinchas Zukerman, Großmeister an der Geige, bringt uns Ben-Haims zu Unrecht selten gespieltes Violinkonzert nahe. Und mit Sängerin Chen Reiss ist Shani hier erstmals als Liedbegleiter zu erleben. Unter dem Titel »Fantasie und Elysium« schöpfen sie unter anderem aus dem großen Liedfundus Schumanns und Mahlers.
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- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Israel Philharmonic Orchestra
- Lahav Shani Dirigent
- Hila Baggio Sopran
- Programm
- Programm
- Paul Ben-Haim ›Psalm‹ aus Sinfonie Nr. 1
- Betty Olivero »Many waters« für Sopran, Orchester und elektronische Klänge, Auftragswerk des Konzerthaus Dortmund und des Israel Philharmonic Orchestra (Deutsche Erstaufführung)
- – Pause –
- Gustav Mahler Sinfonie Nr. 1 D-Dur
- Edward Elgar ›Nimrod‹ aus »Enigma«-Variationen op. 36 (Zugabe)
- Johann Strauss (Sohn), Josef Strauss »Pizzicato-Polka« (Zugabe)
- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Bamberger Symphoniker
- Lahav Shani Dirigent
- Pinchas Zukerman Violine
- Bundestagspräsident a. D. Norbert Lammert Redner
- Programm
- Programm
- Franghiz Ali-Zadeh »Overcoming« für Orchester
- Paul Ben-Haim Konzert für Violine und Orchester
- Paul Ben-Haim Berceuse sfaradite (Zugabe)
- – Pause –
- Anton Bruckner Sinfonie Nr. 7 E-Dur
- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Chen Reiss Sopran
- Julien Hervé Klarinette
- Lahav Shani Klavier
- Programm
- Programm
- Robert Schumann Fantasiestücke für Klarinette und Klavier op. 73
- Robert Schumann ›Der Nussbaum‹ aus »Myrthen« op. 25
- Robert Schumann ›Die Lotosblume‹ aus »Myrthen« op. 25
- Robert Schumann ›Lied der Suleika‹ aus »Myrthen« op. 25
- Robert Schumann ›Hochländisches Wiegenlied‹ aus »Myrthen« op. 25
- Robert Schumann ›Widmung‹ aus »Myrthen« op. 25
- Gustav Mahler ›Das himmlische Leben‹ aus Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn«
- – Pause –
- Louis Spohr ›Zwiegesang‹ aus Sechs deutsche Lieder op. 103
- Louis Spohr ›Wiegenlied‹ aus Sechs deutsche Lieder op. 103
- Louis Spohr ›Das heimliche Lied‹ aus Sechs deutsche Lieder op. 103
- Paul Ben-Haim Drei Lieder ohne Worte
- Franz Schubert »Der Hirt auf dem Felsen« D 965
- Richard Strauss ›Morgen‹ aus Vier Lieder op. 27 (Zugabe)
- Mitwirkende
- Mitwirkende
- Rotterdam Philharmonic Orchestra
- Lahav Shani Klavier, Leitung
- Roman Spitzer Viola
- Emanuele Silvestri Violoncello
- Programm
- Programm
- Lili Boulanger »D’un soir triste« (Fassung für Orchester)
- Sergej Prokofiew Konzert für Klavier und Orchester Nr. 3 C-Dur op. 26
- – Pause –
- Richard Strauss »Don Quixote« Fantastische Variationen über ein Thema ritterlichen Charakters op. 35
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