»Musik pur« ist das Motto der Reihe Konzertante Oper, in der große Werke des Musiktheaters aus dem Graben auf die Bühne geholt werden, wo sie in voller Klangpracht erstrahlen.

Manche Opernsternstunden haben Konzerthaus-Geschichte geschrieben – zuletzt Glucks »Orfeo ed Euridice« mit dem Debüt von Countertenor-Star Jakub Józef Orliński. Nun führt Publikumsliebling Yannick Nézet-Séguin die Reihe weiter, zusammen mit dem Rotterdam Philharmonic Orchestra und Wagners »Walküre«. Als der Dirigent 2022 das »Rheingold« auf die Konzerthaus-Bühne brachte, war das der Auftakt zu einem Wagner-»Ring« der Extraklasse, der mit Hingabe und einer von Nézet-Séguin an der New Yorker Metropolitan Opera handverlesenen Besetzung weiter geschmiedet wird.

Philippe Jaroussky geht in der Reihe Konzertante Oper auf Spurensuche und erkundet in Vergessenheit geratenes Repertoire – ein Schatz, der sich zu heben lohnt: Der Countertenor hat Arien von Johann Adolph Hasse, Niccolò Jommelli, Georg Friedrich Händel u. a. ausgegraben, die in den Archiven schlummerten, und erweckt sie mit seiner ätherischen Stimme und seiner technischen Überlegenheit zu neuem Leben.

Mit dem dritten Opernabend feiert das Konzerthaus gleich zwei Premieren. Zum ersten Mal stellt sich der Originalklang-Spezialist René Jacobs dem Dortmunder Publikum vor. Gemeinsam mit dem B’Rock Orchestra macht der Dirigent sich daran, »Carmen« von Bizet in einer Fassung wiederzuentdecken, wie sie der Komponist vorgesehen hatte und man sie noch nie gehört hat.